Mitarbeitermotivation durch Lob und Wertschätzung ist Mangelware in deutschen Unternehmen
Viele Unternehmen haben in den letzten Jahrzehnten viel Geld für leistungsorientierte Vergütung ausgeben in der Hoffnung, um die Mitarbeitermotivation zu verbessern. Diese Hoffnungen haben sich aus verschiedenen Gründen nicht erfüllt:
- Die Mitarbeitermotivation funktioniert nicht allein über Geld,
- Vergütungssysteme ersetzen keine Führung für die so wichtige Mitarbeitermotiviation,
- Vergütungssysteme sind nur so gut, wie die Kultur der Führung und Zusammenarbeit.
Eine wertschätzende Kultur der Führung und Zusammenarbeit für die Mitarbeitermotivation ist wohl in vielen Unternehmen Mangelware. Das verdeutlicht die Umfrage einer Online-Jobbörse unter Fach- und Führungskräften.

Das Lob zur Mitarbeitermotivation gehört im Artbeitsalltag nicht zur Tagesordnung. Vielleicht ein Fehler: Denn Mitarbeiter sehnen sich nach Anerkennung.
Beschäftigte, die wertgeschätzt werden, sind engagiert und zufrieden. Doch in deutschen Büros ist das Lob eine Mangelware: 56 Prozent der Fach- und Führungskräfte wünschen sich grundsätzlich mehr Anerkennung von ihrem Vorgesetzten. Lediglich eine Minderheit von 3 Prozent bekundet, fehlendes Lob würde ihnen nichts ausmachen. Wie diese Führungskräfte die Mitarbeitermotivation einschätzen, blieb offen.
Mehr als zwei Fünftel (42 %) der Befragten wünschen sich sogar „deutlich mehr Anerkennung“, denn sie werden für ihre Leistung im Job „nur sehr selten gelobt“. Das bleibt nicht ohne Auswirkung auf die Mitarbeitermotivation. Nachdenklich stimmt, dass insgesamt 14 Prozent der Arbeitnehmer „überhaupt keine Form der Wertschätzung“ von ihrem Chef oder ihrer Chefin erfahren. Wie diese Führungskräfte dann über Wertschätzung und Lob ihre Mitarbeiter motiveren, wurde nicht weiter untersucht.
Doch gibt es Führungskräfte, die alles richtig machen. Immerhin ein Viertel der Umfrageteilnehmer ist zufrieden und wird regelmäßig gelobt. Insgesamt 16 Prozent der Fach- und Führungskräfte geben an, dass ihre Arbeit „angemessen anerkannt“ wird.
Anscheinend herrscht in etlichen Unternehmen noch die Devise, „nicht geschimpft, ist genug gelobt“, stellt Dr. Sacha Knorr, Marketingleiter bei StepStone, fest. Dabei steht für ihn außer Frage, dass „Lob Mitarbeiter motivieren“ kann. Vor allem verweist er auf den steigenden Frust von Mitarbeitern, die nicht gelobt werden und auf die damit verbundene Konsequenz, die innere Kündigung.
Vielen Dank !
In unserer täglichen Beratungspraxis stellen wir dies auch fest und haben kurz darüber berichtet.
Wertvoll finde ich auch den Kommentar von Timo Ollech bzgl. der Wirkung von ‚falschem‘ Lob und den Auswirkungen auf unser tägliches Denken und Handeln.